Interview mit Anna, unserer angehenden Forstwirtin, zum Thema Frauen in „Männerberufen“
Anna ist Auszubildende zur Forstwirtin im 1. Lehrjahr in den Fürst Wallerstein Forstbetrieben
Liebe Anna, wir freuen uns sehr, dass Du Deine Gedanken mit uns teilst und schätzen Deine Arbeit sehr. Vielen Dank auch, dass Du Dir Zeit genommen hast – gerade in dieser „busy“ Zeit im Forst – mit uns zu sprechen
Wie kommt frau auf die Idee Forstwirtin zu werden?
Anna: „Das Jagen ist ein Hobby meines Vaters und es hat mich schon sehr früh in die Wälder und die Natur gebracht, und hier eine tiefe Verbindung gebaut. Nach meinem Abitur war ich einige Zeit im Ausland (Schweden) und der Wunsch, nach einer Tätigkeit „draussen“, im „Wald“, in der Natur wurde durch diese Zeit bestätigt.
Der Forst im Allgemeinen und vor allen Dingen die Arbeit dort werden häufig als „Männerdomäne“ bezeichnet. Hat Dich das in Deiner Entscheidung bezüglich der Berufswahl beeinflusst?
Anna: Ja, der Forst gilt als und ist nach wie vor eine „Männerdomäne“ – auch wenn dieser Begriff für mich veraltet klingt und ich glücklicherweise bei meinen Kollegen feststellen darf, dass diese Denkweise veraltet ist. Meine Entscheidung, diesen Beruf zu wählen oder diesen Weg zu gehen, hat es nicht beeinflusst. „
Wie war die Reaktion Deiner Freunde und Familie auf diese Entscheidung, Forstwirtin zu werden – sprich: in einem doch sehr männerdominierten Berufsfeld zu arbeiten?
Anna: „Meine Freunde und auch Familie waren nicht erstaunt über meine Wahl – und wenn ich in Unterhaltungen meine Tätigkeit bzw. meinen Beruf erwähne, sind die meisten positiv überrascht und interessiert über meinen Alltag. Ich bin derzeit die erste und einzige Forst-Auszubildende im Wallersteiner Forst und würde mir wünschen, dass mehr Frauen diesen Weg anstreben.“
Würdest Du andere Frauen ermutigen, diesen Weg zu gehen?
Anna: „Ja, auf jeden Fall, wenn man die Arbeit liebt, die Natur, eins zu leben mit dem Wald… generell würde ich jeder Frau, auch in anderen Berufsfeldern wünschen, dass sie sich traut auch vor sogenannten „Männerdomänen“ nicht zu scheuen, keine Angst vor den Herausforderungen zu haben.
Wir sind hier eine tolle Gruppe, das Verhältnis ist super-harmonisch, und ich wurde gut aufgenommen, nie „anders“ behandelt sondern immer unterstützt – im gleichen Ausmaß wie meine männlichen Kollegen. Und jeder, der mich kennt oder dem ich wichtig bin, zweifelt nicht an mir oder meinen Fähigkeiten. Das wünsche ich jedem.
Ich bin der festen Überzeugung, dass Frauen Berufe erlernen können und sollten, die früher nur von Männern ausgeführt wurden. Jeder sollte Möglichkeit haben, seine Träume und Wünsche angehen und verwirklichen können und nicht durch irgendwelche (auch ungeschriebene) Regeln oder Vorgaben daran gehindert werden.“
Danke für das Gespräch und viel Spaß & Erfolg auf Deinem Berufsweg.
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