Besonderer Ausflug nach Franken: Einblicke in die Welt der Forst- und Holzwirtschaft
Bis zur Abfahrt war nicht bekannt, wohin es eigentlich geht. Klar war nur, dass es ein besonderer Ausflug nach Franken werden wird, und zwar deshalb, weil Josef Grau, Stützpfeiler des Teams und unverzichtbarer Anker im Unternehmen, in Pension geht. Mit an Bord gekommen sind der geschäftsführende Gesellschafter Prinz Carl-Eugen zu Oettingen-Wallerstein, Geschäftsführer Dr. Christian Wippermann und natürlich die Kolleginnen und Kollegen der Fürst Wallerstein Forstbetriebe sowie der Fürst Wallerstein Gesamtverwaltung aus dem Nördlinger Büro.
Die Abfahrt erfolgt pünktlich frühmorgens am Fürstlichen Keller in Wallerstein. Ein Omnibus bringt die mehr als 40-köpfige Gruppe gut gelaunt in Richtung Norden nach Hammelburg und Castell in Unterfranken.
Sägewerk Kess in Hammelburg
Die erste Station ist das Laubholz-Sägewerk Kess in Hammelburg, ein langjähriger Kunde der Fürst Wallerstein Forstbetriebe. Dort erwartet die Teilnehmer nicht nur eine reich gedeckte Tafel mit Kaffee und Kuchen, sondern auch eine anschauliche und sehr informative Führung durch das traditionsreiche Sägewerk. Eigentümer und Gastgeber Hans Kess, seine Tochter Judith sowie der Leiter des Holzeinkaufs Sven Süssner nehmen sich dann mehr als zwei Stunden Zeit, um die einzelnen Arbeitsschritte bei der Verarbeitung von Buchen- und Eichenstammholz zu erklären. Schnell wird klar, wie anspruchsvoll die Verarbeitung von Laubholz ist, damit daraus solch schöne, nachhaltige Produkte entstehen können.
Weiterfahrt nach Castell
Anschließend geht es weiter nach Castell, wo die Gruppe von Gastgeber Fürst Ferdinand zu Castell-Castell im Schloss persönlich empfangen wird.
Bevor es in die Castell’schen Wälder geht, wartet zunächst eine gedeckte Tafel im Restaurant Weinstall auf das Wallersteiner Team. Während eines köstlichen Mittagessens bedanken sich Prinz Carl-Eugen zu Oettingen-Wallerstein und Dr. Christian Wippermann bei Josef Grau, der nach beeindruckenden 40 Jahren treuer Dienste für das Haus Wallerstein in den wohlverdienten Ruhestand tritt. Als Zeichen der Anerkennung und des großen Danks überreicht Prinz Carl-Eugen zu Oettingen-Wallerstein Josef Grau eine Urkunde der Bayerischen Staatsregierung und die goldene Medaille des Hauses Oettingen-Wallerstein.
Nach dieser feierlichen Mittagspause führen Fürst Ferdinand zu Castell-Castell und Christoph Arndt, Leiter der Fürstlich Castell’schen Forstabteilung, durch das beeindruckende Waldgebiet in der Region Steigerwald.
Während der Exkursion findet ein reger fachlicher Austausch statt: Wie wirkt sich die heiße und trockene Witterung in den vergangenen Sommern auf die Wälder aus („Libanon-Klima“)? Welche Erkenntnisse ergeben sich im Hinblick auf Bewirtschaftung? Welche strategischen Ziele verfolgt dieser Erwerbsforstbetrieb? Auch wenn in Castell andere standörtliche Bedingungen als am Nördlinger Ries herrschen, gibt es einen gemeinsamen Nenner und ein klares Ziel: unsere Wälder unter der Prämisse der Nachhaltigkeit für die zukünftigen Generationen zu gestalten.
Fazit
Die Exkursion hat nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Welt der Forst- und Holzwirtschaft geboten, sondern sensibilisierte auch für ein drängendes Thema unserer Zeit: Unsere Wälder sind in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels nicht nur unmittelbar betroffen, sondern auch ein wichtiger Hebel, diesen Wandel zu bremsen und seine Auswirkungen zu verringern. Bäume binden CO₂, daraus entsteht der nachhaltige Rohstoff Holz, in dem das CO₂ gebunden bleibt – während im Wald bereits neues Holz nachwächst. Diesen Kreislauf in der Forstwirtschaft gilt es zu erhalten und möglichst zu stärken. Dafür braucht es nicht zuletzt Förster, die, wie Josef Grau, mit mehr als 40 Jahren Berufstätigkeit Verantwortung für das generationenübergreifende Wirtschaften im Wald übernehmen.